Fyffes Fortschrittte in Honduras

Welche Betriebe hat Fyffes in Honduras?

Fyffes hat den Kauf von Sol im Jahr 2013 abgeschlossen. Damit wurde Fyffes Eigentümer der Farmen Suragroh und Melon Export in der Gemeinde Choluteca und beschäftigt seitdem in der Nebensaison zwischen 500 und in der Saison, die von Ende November bis Mitte Mai verläuft, bis zu 10.500 Saisonarbeiter jedes Jahr. Zudem betreibt Fyffes ein Geschäft mit Wassermelonen mit dem Unternehmen Soleado in der Nähe der Gemeinde Ojo de Agua, El Paraiso. Hier sind knapp 60 Festangestellte und 1.577 Saisonarbeiter beschäftigt. Darüber hinaus besitzt Fyffes Melonenfarmen in Guatemala, die ebenfalls  Wintermelonen für Nordamerika verkaufen.

Fyffes Melonen und Wassermelonen aus Honduras werden in den Wintermonaten nach Nordamerika importiert.

Welche Zertifizierungen haben die Melonenfarmen Melon Export und Suragroh von Fyffes erhalten?

Melon Export und Suragroh haben PrimusGFS für Lebensmittelsicherheit und C-TPAT für Sicherheitsrisikobewertung erhalten. Alle Fyffes Melonenfarmen in Honduras sind GlobalG.A.P-zertifiziert. Sie haben sich außerdem den Sedex Members Ethical Trade Audits (SMETA) zu Gesundheits- und Sicherheits-, Beschäftigungs-, Sozial- und Umweltstandards mit regelmäßigen internen und unabhängigen externen Audits unterzogen. Das letzte interne Audit fand vom 6. bis 18. Dezember 2021 statt. Das jüngste jährliche unabhängige, von der APSCA akkreditierte Audit wurde vom 11. bis 15. Januar 2022 durchgeführt. Darüber hinaus erfüllt Suragroh eine Reihe von Standards, die von Kunden gefordert werden.

Im November 2022 zeichnete die honduranische Stiftung für sozial verantwortliches Handeln ( Foundation for Socially Responsible Business (FUNDAHRSE)) die Sol Group, dem Fyffes Melonen Geschäft, mit dem begehrten FUNDAHRSE-Siegel „Sozial verantwortliches Unternehmen“ für die Jahre 2022–2023 aus, nachdem sie bei sieben thematischen Indikatoren für soziale Unternehmensverantwortung durchschnittlich 96 % erreicht hatte [https://www.fyffes.com/news/fyffes-honduran-melon-business-receives-award-for-social-responsibility/].

Wie hat Fyffes die Bedingungen auf seinen Melonenfarmen verbessert?

Fyffes hat im September 2021 ein neues Management für seine Melonenfarmen in Honduras und Guatemala sowie einen neuen Präsidenten für das Sol-Melonengeschäft ernannt. Die neue Führung hat das Geschäft von Fyffes transformiert, indem sie die Arbeitsbedingungen, den Gesundheitsschutz und die Sicherheit verbessert, in die lokale Gemeinschaft investiert und Beschäftigungsmöglichkeiten in den Sommermonaten außerhalb der Saison geschaffen.

LÖHNE UND SOZIALLEISTUNGEN

Entlohnt Fyffes seine Arbeiter angemessen?

Die Fyffes Arbeiter erhalten auf der untersten Gehaltsstufe mindestens den Mindestlohn, wobei die meisten unserer Mitarbeiter über dem Mindestlohn bezahlt werden und die honduranische Regierung den Mindestlohn über dem existenzsichernden Lohn festgesetzt hat. Die Arbeitnehmer verdienen je nach erforderlichem Qualifikationsniveau und Verantwortung der Funktion mehr; Produktivität und Leistung werden ebenfalls berücksichtigt.

Zahlt Fyffes Sozialversicherung für Zeitarbeiter?

Das honduranische Arbeitsgesetz wurde im Juli 2015 dahingehend geändert, dass Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge bei ihren Zeitarbeitern abziehen müssen. Allerdings muss die Regierung von Honduras noch einen Mechanismus zur Umsetzung dieser Reformen einrichten. Sobald die Regierung von Honduras diesen Mechanismus festgelegt hat, wird Fyffes sicherstellen, dass die erforderlichen Abzüge vorgenommen werden. In der Zwischenzeit möchte Fyffes seine Beschäftigte nicht unterbezahlen, weshalb wir die Sozialversicherungsbeiträge nicht vom Lohn abziehen. Bei Verhandlungen mit den Gewerkschaften im Jahr 2019 stimmte Fyffes zu, Zeitarbeitern am Ende jeder Saison einen Saisonbonus zu zahlen. Bei den zweiten Tarifverhandlungen erklärte sich die lokale Geschäftsleitung von Fyffes bereit, den Saisonbonus für Saisonarbeiter beizubehalten. Dieser Tarifvertrag wurde im Mai 2022 abgeschlossen und gilt für drei Jahre. Allen Saisonarbeitern wurde eine Erhöhung um mindestens 2,5 % über dem Mindestlohn angeboten, wie zwischen den Basisgewerkschaften und der örtlichen Management ausgehandelt.

Wie sorgt Fyffes in der Nebensaison für das Wohlergehen seiner Zeitarbeiter?

Fyffes bietet das ganze Jahr über für alle Arbeiter (Festangestellte und Zeitarbeiter) medizinische Versorgun auf den Farmen an. Außerdem bieten wir allen Grundschülern sowie nicht zur Schule gehenden Kindern in den Gemeinden rund um die Farmen kostenlose medizinische Untersuchungen, Impfungen und Medikamente an, unabhängig davon, ob es sich um Kinder von Mitarbeitern handelt oder nicht.

Um den honduranischen Saisonarbeitern während der Sommermonate wirtschaftliche Möglichkeiten zu bieten, haben Fyffes und seine Tochtergesellschaft SOL Group in Zusammenarbeit mit Bayer Food Chain Partnership ein Projekt zur Maisproduktion und Ernährungssicherheit entwickelt. Im Rahmen des Programms erhielten die Bauerngemeinschaft Zugang zu Hybridsaatgut, professioneller Saatgutbehandlung, Schulungen für Landwirte zu guten landwirtschaftlichen Praktiken, agronomische Beratung und Pflanzenschutzmittel, einschließlich Lösungen zur Verbesserung der Pflanzenresistenz und innovativer Sprühtechnologien,  wie z.B. Drohnen. Dies führte zu einer Produktion von 4.500 Doppelzentnern Mais, von der die örtlichen Gemeinden in der Nebensaison 2022 profitierten.

Die Sol Group stellte 185 Hektar Land ihrer Farm Suragroh in Choluteca sowie landwirtschaftliche Güter, Düngemittel, persönliche Schutzausrüstung und technische Hilfe zur Verfügung, um die gemeinschaftliche Maisproduktion während der Melonen-Nebensaison zu erleichtern, wovon mehr als 200 Familien vor Ort profitierten.

Das Projekt umfasste auch „Feldschulungen“ für die Teilnehmer, um sie während des gesamten Erntezyklus zu unterstützen und Ihnen gute landwirtschaftliche Praktiken, Sicherheit und Hygiene sowie die Verwendung und Verwaltung agrochemischer Produkte zu vermitteln, um den Ertrag und die allgemeine Ernährungssicherheit zu verbessern. Darüber hinaus unterstützte es die örtliche Gemeinde durch die Gründung einer ländlichen Sparkasse, die kommunale Investmentfonds verwaltet und ein Geschäftsmodell entwickelt, das zur Ernährungssicherheit in der Region beitragen wird.

VEREINIGUNGSFREIHEIT

Fyffes respektiert das Recht aller Arbeitnehmer auf Vereinigungsfreiheit. Wir werden nicht versuchen, Entscheidungen zu beeinflussen, die Arbeitnehmer – befristet oder unbefristete – in Bezug auf ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit treffen.

Was ist Vereinigungsfreiheit?

Fyffes versteht unter Vereinigungsfreiheit, dass es unseren Arbeitnehmer freisteht, einer Gewerkschaft ihrer Wahl beizutreten. Die Arbeitnehmer sind auch berechtigt, sich im Rahmen von  Arbeitnehmerausschüssen zu organisieren und es steht ihnen auch frei, keiner Gewerkschaft beizutreten.

Was unternimmt Fyffes, um das Verständnis der Arbeitnehmer für die Vereinigungsfreiheit zu verbessern?

Alle Mitarbeiter werden im ETI-Basiskodex geschult, der neun Kernelemente umfasst, darunter auch die Vereinigungsfreiheit. Bei einem Audit im Jahr 2019 waren die Beschäftigten jedoch nicht in der Lage, routinemäßig zu erklären, was Vereinigungsfreiheit bedeutet. Daher arbeitete Fyffes im Oktober 2019 mit FUNDAHRSE, einer NGO mit Fachkenntnissen auf diesem Gebiet, zusammen, um alle unsere Beschäftigten in Sachen der Vereinigungsfreiheit zu schulen.

Im Jahr 2023 wird das gesamte Management von Fyffes weltweit eine obligatorische Schulung zur Vereinigungsfreiheit absolvieren. Mit Stand Juli 2023 liegt die Abschlussquote bei 66 %.

Gibt es Gewerkschaften in den Betrieben von Fyffes in Honduras?

Auf unseren Farmen in Choluteca gibt es zwei Gewerkschaften: SITRASURAGROH und SITRAMELEXA in den Betrieben Suragroh und Melon Export. Diese Gewerkschaften erhielten 2018 vom honduranischen Arbeitsministerium die rechtliche Befugnis, die Arbeitnehmer auf unseren Farmen zu vertreten. Diese Gewerkschaften auf ihren Generalversammlungen Wahlen führten im April 2022 für ihre Vorstände durch und ihre Mitglieder haben Vorstände gewählt, die mit Artikel 511 des honduranischen Arbeitsgesetzes sowie den ILO-Konventionen in Einklang stehen. Die Tarifverhandlungen (Collective Bargaining Aagreement, CBA)  wurden abgeschlossen und die Tarifverträge traten in der Saison 2022/2023 in Kraft. Über 90 % der Beschäftigten haben sich für die Vertretung durch eine der beiden Gewerkschaften entschieden, je nachdem, ob sie bei Melon Export oder Suragraoh beschäftigt sind.

Diese Gewerkschaften sind der FESITRANH angeschlossen, einer bundesstaatlichenGewerkschaftsorganisation.

Die Präsidentin des Vorstands von Sitramelex ist Liliana Lopez und der Präsident des Vorstands von Sitrasuragroh ist Javier Guillen.

Wie ist die Vorgeschichte der Arbeitnehmerrechte auf den Melonenfarmen bei Fyffes?

Bereits 2012 begann eine honduranische Gewerkschaft namens Sindicato de Trabajadores de la Agroindustria y Similares (STAS), sich auf Melonenfarmen von Fyffes in der Region Choluteca zu organisieren. Die STAS war im südlichen Teil von Honduras nicht vertreten und versuchte, ihre Mitgliederzahl auszubauen. Das damalige lokale Management und die Mehrheit der Festangestellten widersetzten sich gegen diese Organisation der STAS. Es wird geschätzt, dass nicht mehr als 200 Personen der STAS beitreten wollten.

Im Jahr 2018 gründeten Festangestellte zwei Basisgewerkschaften, denen 100 % der Beschäftigten beitraten. In Honduras kann es nur einen Tarifvertrag (CBA) für jede juristische Person geben und daher kann es auch nicht mehr als eine Gewerkschaft geben. Diese Basisgewerkschaften wurden im Oktober 2018 vom Arbeitsministerium anerkannt.

Im Dezember 2018 Fairtrade USA die beiden Melonenfarmen dezertifiziert, nachdem sie von internationalen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) dazu gedrängt worden waren. Gleichzeitig nahmen NGOs Kunden der honduranischen Melonenfarmen ins Visier.

Im März 2019 wurde Fyffes aus demselben Grund aus der Ethical Training Initiative ausgeschlossen. Fyffes war ein Gründungsmitglied der ETI.

Die Dezertifizierung, die Kampagne gegen die Kunden und der Ausschlusses aus der ETI hatten zur Folge, dass Fyffes gezwungen war, seine Aktivitätem in Honduras zu reduzieren, weniger Hektar anzupflanzen und weniger Saisonarbeiter zu beschäftigen. Außedem verloren die Beschäftgiten die Fairtrade-Prämie, weshalb die meisten von ihnen keine Mitgliedschaft in der STAS wünschen.

Wie ist der aktuelle Status von Fyffes bei STAS?

In Honduras entscheidet das Arbeitsministerium, welche Gewerkschaften rechtlich anerkannt sind, und es hat festgestellt, dass die STAS in unseren beiden Melonenbetrieben nicht die legitime Gewerkschaft ist. Die Gewerkschaften in diesen Betrieben sind SITRAMELEXA und SITRASURAGROH.

Seit der Saison 19/20 hat Fyffes in seinen Melonenbetrieben ausnahmslos Arbeiter eingestellt, die der STAS angehören. In der Saison 2022/2023 waren es 43 STAS-Mitglieder.

Fyffes traf sich im Dezember 2019 mit STAS in San Pedro Sula und hatte über 34 Treffen, um einen Mechanismus zu finden, durch den STAS-Mitglieder rechtlich durch STAS vertreten werden könnten. Bisher gibt es keine Vereinbarung zwischen STAS und Fyffes.

Im Mai 2022 koordinierte STAS die Unterschriften mehrerer internationaler NGOs für ein Schreiben an Fairtrade USA, in dem diese Organisation aufgefordert wurde, Fyffes-Melonenplantagen nicht erneut zu zertifizieren.

Im Juli 2022 stellte Fyffes auf Wunsch seiner Beschäftigten die Verhandlungen mit STAS ein.

Unterzeichnete Petition mit der Aufforderung an Fyffes, bei STAS zu unterschreiben

Im März 2023 sammelte die STAS mit Unterstützung von INGOs die Unterschriften von 1.049 Personen, die nach eigenen Angaben Arbeiter waren, die darum baten, von STAS vertreten zu werden und Fyffes und STAS zur Unterzeichnung einer Vereinbarung aufforderten. Die Unterschriften wurden Fyffes zur Verfügung gestellt, damit wir sie mit der Liste der Arbeiter abgleichen konnten:

• 96 Unterschriften stammten von aktiven Mitarbeitern
• 359 stammten aus einer Gemeinde, aus der wir keine Mitarbeiter mehr einstellen (aufgrund der Negativkampagne von STAS)
• 609 Namen hatten noch nie für Fyffes gearbeitet (seit Beginn der Lohnbuchhaltung im Jahr 2013)
• 16, die das Dokument zweimal unterzeichnet haben
• 52 signiert ohne Ausweis
• 14 unterzeichneten das Dokument mit unvollständigem Ausweis

Den 96 Beschäftigten, die das Dokument unterzeichneten, wurde von STAS mitgeteilt, dass sie ihnen eine dauerhafte Beschäftigung und soziale Sicherheit gewähren können. Eine Festanstellung ist nur für Beschäftigte möglich, die über Qualifikationen in den Bereichen Personalwesen und Finanzen verfügen. In Choluteca gibt es nur xx Stellen dieser Art. Die Problematik der sozialen Sicherheit wurde oben dargelegt.

Protest gegen unsichere Arbeitsbedingungen, Forderung nach Arbeitsrechten

Im März 2023 organisierte STAS mit Unterstützung von INGOs einen Protest vor Fyffes-Farmen, an dem über 200 Personen teilnahmen. Kein einziger Demonstrant war ein Sol/Fyffes-Beschäftigter. Sie wurden mit Bussen von entfernten Farmen hergebracht und zahlten 6 US-Dollar für die Teilnahme an dem Protest.

SCHUTZ DER ARBEITNEHMER VOR CHEMISCHER EXPOSITION

In den Melonenbetrieben von Fyffes gibt es zwei Arten von Arbeitern: die Mehrheit unserer Arbeiter, die wenig oder gar nicht mit Chemikalien in Berührung kommen, und die kleinere Anzahl von Arbeitern, die für die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln zuständig sind.

Wie wählt Fyffes geeignete Arbeitskräfte für die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln aus?

Fyffes wählt Mitarbeiter aus, die über 18 Jahre alt sind und eine allgemeine ärztliche Untersuchung, einschließlich der erforderlichen Blutuntersuchungen auf Cholinesterase, bestanden haben. Zur Überwachung des Cholinesterasespiegels werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt

Welche Schutzausrüstung wird den Arbeitnehmern zur Verfügung gestellt und wie wird diese gewartet?

Fyffes stellt geeignete Schutzausrüstung (Handschuhe, Overalls, Stiefel, Masken mit geeigneten Filtern, Schutzbrillen) zur Verfügung und stellt sicher, dass diese während der Lagerung, Handhabung und Anwendung gemäß den Produktetiketten verwendet werden. Die Anwender müssen sich vor Verlassen der Arbeit vor Ort duschen und ihre Schutzanzüge werden von geschultem Personal vor Ort gewaschen und getrocknet.

Wie werden die Arbeitnehmer in der richtigen Anwendungsmethode geschult?

Um der persönlichen Sicherheit Vorrang zu geben, werden die Arbeiter in Bezug auf Windgeschwindigkeit, -richtung, -temperatur und die Nähe zu Feldgrenzen, Straßen und Feldrändern geschult.

Wie werden die Arbeiter in der Packstation vor chemischer Exposition geschützt?

In der Packstation werden die Arbeiter in der Nähe der Melonenauffangwassertanks (die Chlor enthalten) mit Atemschutzmasken ausgestattet und häufig gewechselt, um die Gefahr von Augen- und Nasenreizungen zu verringern. Auch die Cholinesterasewerte des Waschpersonals werden überwacht.

Warum tragen Arbeiter bei der Feldarbeit Schals vor dem Gesicht?

Dies dient dem Sonnenschutz und in einigen Fällen auch dem Schutz vor dem natürlichen Puder, den die Melonenschale abgibt und der zwar jucken kann, aber nicht giftig ist.

Welche Verfahren wendet Fyffes an, um die Exposition anderer Beschäftigten gegenüber Chemikalien zu verhindern und zu begrenzen?

Chemische Pflanzenschutzmittel werden normalerweise nachts oder am späten Nachmittag ausgebracht, wenn sich niemand in der Nähe oder auf den umliegenden Feldern aufhält. Wenn Arbeiter nicht in der Kantine essen, sondern im Freien essen, stellen wir sicher, dass dies nicht zu der gleichen Zeit oder in unmittelbarer Nähe von Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Für den seltenen und unglücklichen Fall, dass ein Arbeiter versehentlich Chemikalien ausgesetzt wird, werden detaillierte Vorfallberichte geführt. Die Bushaltestellen sind ausgewiesen und bekannt, normalerweise in der Nähe von Wartehäuschen, und den Busfahrern wird am Vorabend mitgeteilt, wo sie die Arbeiter morgens absetzen sollen. Die Anwendung und das Management von chemischen Pflanzenschutzmitteln entsprechen den Standards für gute landwirtschaftliche Praxis (Primus GFS) und werden sowohl intern als auch extern geprüft.

Community-Beitrag

Was sind die wichtigsten Bedürfnisse der Gemeinden der Umgebung der Farmen?

Im September 2021 führte Fyffes eine unabhängige Bedarfsanalyse in 14 Gemeinden rund um unsere Melonenfarmen in Choluteca durch. Die Interviewer, bei denen es sich um Umwelt- und Sozialexperten handelt, führten 900 ausführliche, anonyme Interviews, um mehr über die Bedürfnisse der Gemeinde sowie die positiven und negativen Auswirkungen der Melonenfarmen auf sie zu erfahren.

Die größte Sorge der Gemeindemitglieder ist der Zugang zu Arbeit und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Zu den verbesserungswürdigen Bereichen gehören die medizinische Infrastruktur, der Zustand und die Sicherheit der Straßen, die Wohnsituation, der Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln, die Müllabfuhr und die Bezahlbarkeit von Bildung. 50 % der Befragten gaben außerdem an, dass extreme Wetterereignisse sich negativ auf ihre Aussichten auswirken.

48 % der Befragten hatten in der vergangenen Saison auf Fyffes-Farmen gearbeitet, 57 % sogar in  den vergangenen Jahren. Die Interviews offenbarten jedoch ein allgemeines Unverständnis über die Einstellungspraktiken von Fyffes. Fyffes hat seine Einstellungspraktiken geändert und das „Caporale“-System der Rekrutierung von Arbeitskräften über andere Arbeitskräfte abgeschafft. Stattdessen werden alle Einstellungen von der Personalabteilung auf Rekrutierungsmessen vorgenommen.

Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse in den Gemeinden sind in unsere Gemeindestrategie eingeflossen, die sich auf die folgenden großen Bereiche konzentriert: Zugang zu Ernährung, Grundschulbildung, Stärkung der Rolle der Geschlechter und Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel.

Weitere Details finden Sie hier ( link: https://www.fyffes.com/de/news/fyffes-stellt-bedarfsanalyse-der-gemeinde-in-honduras-fertig/).

Medizinische Hilfe

Sol stellt in den Regionen Choluteca und El Paraiso, wo sich ihre Farmen befinden, vier medizinische Kliniken, fünf Ärzte, vier Krankenschwestern und fünf Krankenwagen zur Verfügung, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter, ihre Familien und die örtliche Gemeinde Zugang zu einer ansonsten unzureichenden und schwer zugänglichen medizinischen Versorgung haben. In der Nebensaison im Sommer haben die Gemeindemitglieder jedoch Schwierigkeiten, Zugang zu diesen medizinischen Leistungen zu erhalten. Um dieses Problem zu lösen, hat Sol Community Medical Brigades organisiert, die 15 Gemeinden im Umkreis seiner Melonen-, Wassermelonen- und Honigmelonenfarmen erreichen. In der letzten Nebensaison haben sie 750 Menschen behandelt oder medizinisch betreut.

Wie geht Fyffes mit dem Problem der Geschlechterungleichheit in Honduras um?

Nach Angaben der Vereinten Nationen gehört Honduras zu den Ländern mit der schlechtesten Leistung bei der Ungleichheit der Geschlechter. Fyffes beschäftigt viele weibliche Arbeitnehmer, daher hat dies Priorität.

In Zusammenarbeit mit Business for Social Responsibility hat Fyffes ein digitales Schulungstool zur Gleichstellung der Geschlechter namens HERessentials für lateinamerikanische Zielgruppen angepasst. Das Tool umfasst sowohl eine Arbeiter- als auch eine Manager-Version. 100 % der lateinamerikanischen Betriebe von Fyffes haben mit dieser Schulung begonnen und wir werden sicherstellen, dass 100 % der Beschäftigten, Männer und Frauen, diese Schulung erhalten.

Bildung

Unser Betriebe in Honduras führten ein Projekt zur sicheren Rückkehr in den Unterricht durch, das mehr als 6.600 Kindern in 30 Bildungszentren zugute kam. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts wurden Sanitär- und Hygienelieferanten, PSA und Biosicherheitsausrüstung für Mitarbeiter, Lehrer und Schüler bereitgestellt, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern.

Das Unternehmen führte außerdem ein Ernährungs-Pilotprogramm ein, von dem 138 Familien profitierten. Im Rahmen ieses Projekts wurden 13.151 ernährungsphysiologisch ausgewogene Mittagessen an Kinder der Schulen Ramon Villeda Morales und Manuel Milciades Mendieta aus den Gemeinden La Permuta und Tablones Abajo, beide in der Gemeinde Santa Ana de Yusguare, Choluteca, verteilt. Die Mittagessen wurden von Eltern und Mitarbeitern der Lebensmitteltafel (Foodbank) von Honduras zubereitet, die an 16 Schulungen und acht Workshops zum Thema Ernährung und Förderung gesunder Essgewohnheiten teilnahmen. Bisher hat Fyffes 1.200 Melonen an Familien vor Ort gespendet.